Vorstellung des Betriebes Obsthof Felten und Demonstration von modernem Süßkirschen-Anbau.
Ich freue mich, Sie alle auf unserem Hof begrüßen zu dürfen.
Meine Frau Zuzanna und ich bewirtschaften gemeinsam einen 22,5 ha großen/ kleinen Obstbaubetrieb. Seit der Beendigung seiner Ausbildung vor einem Jahr ist unser Sohn Matthias bei uns angestellt. Er soll den Betrieb in ein paar Jahren übernehmen und weiterführen. Wir kultivieren zzt. 18 ha Kernobst mit 20 Sorten 2,5 ha Erdbeeren und 1,5 ha Süßkirschen sowie 0,8 ha Pflaumen und etwas Sauerkirschen für die Selbstpflücke. Unser Obst vermarkten wir in erster Linie über unseren Hofladen.
Beschreibung der Süßkirschenanlage:
Bei der Planung der Süßkirschenplantage haben wir darauf geachtet, über einen langen Zeitraum Kirschen ernten zu können. Anfang Juni beginnt bei uns die Kirschernte mit der Sorte ‚Bellise‘. Ca. 6 Wochen später ernten wir dann mit ‚Sweetheart‘ die späteste Sorte. So können wir über die ganze Kirschensaison reife und schmackhafte Kirschen anbieten. Bei der Planung der Anlage haben wir von Anfang an eine Überdachung vorgesehen. Auf diese Weise können wir die Kirschblüte vor Frost schützen und die Kirschen voll reif werden lassen, ohne Angst haben zu müssen, dass die Kirschen bei Regen aufplatzen und in der Folge faulen. Nur so kann man garantieren, die Kirschen hängen zu lassen bis sie ihr optimales Aroma erreicht haben. Später wurde auch eine komplette Einnetzung nötig, weil sich die Kirschessigfliege (KEF) etabliert hat. Dazu wird gleich Frau Dr. Benz von der Landwirtschaftskammer NRW mehr erzählen.
Dank der Einnetzung können wir bis zu drei Insektizid-Spritzungen einsparen. Die Kosten der gesamten Anlage belaufen sich auf ca. 100.000 €, die mit den Früchten refinanziert werden müssen. Aber der Aufwand lohnt sich, weil wir weniger Pflanzenschutzmittel einsetzten und die Früchte vollreif geerntet werden können. Leider müssen wir oft mit billigen türkischen Kirschen im Supermarkt konkurrieren, die mit Pflanzenschutzmitteln (z.B. Dimethoat) behandelt werden dürfen, welche bei uns schon seit Jahren verboten sind. Auch müssen in der Türkei natürlich auch nicht unsere hohen deutschen Sozialstandards eingehalten werden. Wir können dem niedrigen Preis ausländischer Ware nur unsere umweltschonende Produktion und die Regionalität entgegensetzten. Ich hoffe, dass Handel und Verbraucher das honorieren und unsere heimischen Produkte vorziehen. Mein Sohn Matthias zeigt Ihnen nun, wie wir die Süßkirschen ernten.
Manfred Felten, Obsthof Felten, Am Rasselberg 1, 53340 Meckenheim, Tel: 0172-9383672, Mail: obstbau.felten@t-online.de |